Unser Glossar
... versucht die wichtigsten Begriffe rund um das Akustikusneurinom zu erklären. Wenn Ihnen ein Begriff fehlt, Sie eine Erklärung verbessern möchten, oder einfach eine Anregung haben, sollten Sie uns dies schreiben.
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A
Akustikusneurinom
Auch unter den Bezeichnung "Vestibularis-Schwannom" geläufig. Eine gutartige Geschwulst, die sich am VIII. Hirnnerven, dem Hör- und Gleichgewichtsnerven bildet.
Anamnese
Krankheitsvorgeschichte.
Anastomose
Operativ hergestellte Verbindung zwischen Blutgefäßen und Nerven.
Antigen
Substanz, die von einem Organismus als fremd erkannt wird und dadurch eine spezifische Immunantwort (Bildung von Antikörpern oder immunkompetenten Lymphozyten) auslöst.
Aphasie
Sprachstörung nach abgeschlossener Sprachentwicklung, verursacht durch eine Hirnschädigung.
Ataxie
Gestörte Koordination von Bewegungsabläufen, z.B. schwankender Gang.
Audiogramm
Hörkurve wird in ein Diagramm gezeichnet (horizontal=Frequenzen, vertikal = Lautstärke).
Audiometrie
Hörprüfung zur Ermittlung der Hörschwelle (subjektive A., objektive A.)
Axon
Fortsatz der Nervenzelle zur Erregungsweiterleitung.
B
BAHA
(Bone Anchored Hearing Aid) knochenverankertes Hörgerät. Schallenergie fließt über einen elektromagnetischen Wandler über eine im Warzenfortsatzknochen implantierte Titanschraube per Knochenleitung ins Innenohr. Bedingt als Cros-Versorgung geeignet.
BERA
Frühe akustisch evozierte potenziale FAEP werden auch als BERA bezeichnet (brainstem evoked response audiometry). Deutsch = Hirnstammaudiometrie.
Biopsie
Entnahme von Gewebeproben zur Vervollständigung der Diagnose.
C
Cochlea Implantat (CI)
Technische Hörprothese, die bei Ausfall der Innenohrfunktion (Taubheit) die ausgefallene Funktion der Hörschnecke in gewissem Maße ersetzen kann.
Computertomografie (CT)
Diagnostisches, computergestütztes, bildgebendes Röntgenschichtverfahren.
Cros-Versorgung
Lösungen bei einseitiger Taubheit. Signale werden von einer Seite auf die andere übertragen, damit ein räumlicher Höreindruck entsteht.
Cyberknife
Radiochirurgische Behandlungsmöglichkeit mit hoher Genauigkeit ohne invasive Fixierung.
D
Datenschutz
Gesetzlich geregelter Umgang mit Personendaten.
Diagnoseschlüssel
Kennzeichnung bestimmter Krankheitsbilder in Qualitätsberichten der Kliniken. ICD 10 D 33.3 erfasst "Gutartige Neubildung Hirnnerven", u.a. Akustikusneurinom.
Differentialdiagnose
Ausschluss von Krankheitsbildern, die einer bestimmten Erkrankung ähnlich sind, um die Diagnose sicher stellen zu können.
Diskrimisationsverlust
Gibt an, um wieviel Prozent die Verständlichkeit der Sprache bei einem Schwerhörigen schlechter ist, als bei einem Normalhörenden.
Dysästesie
Sensibilitätsstörung, bei der Reize qualitativ anders empfunden werden, z.B. Kälte als Schmerz.
E
Elektroenzephalografie (EEG)
Verfahren zur Messung der Gehirnströme.
Evozierte Potenziale
Durch akustische, optische oder elektrische Reize ausgelöste Antwortpotenziale. Diagnostisches Verfahren zur Testung der Reizleitung von bestimmten Nervenbahnen.
F
Facialisparese
Gesichtslähmung. Funktionsstörung des Nervus facialis (VII.Hirnnerv).
Fatique
Unnatürliche Müdigkeit oder Erschöpfung schon nach kleineren Anstrengungen.
Felsenbein
Härtester Knochen des Menschenschädels. Abschnitt des Schläfenbeins (Os temperale), der das Innenohr ( Labyrinth) umgibt.
Finger-Nase-Versuch
Test zur Prüfung der Koordination. Patient muss zuerst mit offenen, dann mit geschlossenen Augen mit dem Zeigefinger eine weite Ausholbewegung ausführen und diesen dann zügig an die Nasenspitze führen.
Fraktionierung
In der Strahlentherapie: Verabreichen von Teildosen in mehreren Anwendungen, in den Pausen erholt sich das umliegende gesunde Gewebe.
G
Gammaknife
Hochpräzises Bestrahlungsgerät. Verfügt über 192 Kobalt-Strahlenquellen. Bereits 1968 durch den schwedischen Neurochirurgen Prof. Lars Leksell entwickelt.
Gangtaxie
Breitbeiniger, schwankender, unsicherer Gang (wie betrunken).
H
Hirnstammimplantat
(engl. Aditory Brainstem Implant). Eine technische Hörprothese wie das Cochlear Implantat (CI). Im Gegensatz zum CI wird die Stimmulationselektrode nicht am Innenohr (Cochlea) platziert, sondern an den akustisch relevanten Arealen des Hirnstamms.
Hirnventrikel
Mit "Hirnwasser" (Liquor cerebrospinalis) gefüllte Hohlräume im Gehirn.
Hörsturz
Plötzlicher Hörverlust. Mögliche Ursachen: Durchblutungsstörungen in den feinen Blutgefäßen des Innenohres oder defekte Haarzellen (Hör-Sinneszellen), z.B.: Durch starken Lärm (Knall).
Hydrocephalus
Störung des Gehirnwasserkreislaufes. Es kann ein Shunt implantiert werden, der die überschüssige Flüssigkeit aus den Hirnventrikeln in einen anderen Körperteil ableitet.
I
IGEL
Individuelle Gesundheitsleistungen; Ärztliche, nicht budgetierte Einzelleistungen.
Immunsystem
Komplexes, funktionelles System des Körpers mit der Fähigkeit körperfremde Substanzen abzuwehren und anomale (z.B. maligne, entartete) Körperzellen zu eliminieren.
K
Kernspintomografie Magnetresonanztomografie (MRT);
Computergestütztes, bildgebendes Verfahren, bei dem die zu untersuchenden Körperbereiche einem Magnetfeld ausgesetzt werden und das detailgetreue Abbildung von Tumoren oder des Nervensystems ermöglicht.
Knie-Hacken-Versuch
Prüfung der Koordination, bei der der Patient in Rückenlage zuerst bei geöffneten, dann bei geschlossenen Augen mit einer Ferse das Knie des anderen Beins berührt.
L
Lid Loading
Oberlid-Implantat aus Gold- oder Platinplatten oder Platinketten.
Linearbeschleuniger oder Linac
(engl. Linear Accelerator) ist eine Bauform von elektrischen Teilchenbeschleunigern; Die erzeugte ultraharte Strahlung wird computergestützt zielgenau zur Strahlentherapie (fraktioniert) oder zur Radiochirurgie (Einzeitbestrahlung) eingesetzt.
Liquor Cerebrospinalis
Nervenwasser. Flüssigkeit, die Rückenmark und Gehirn umspült und vor Erschütterungen schützt.
Logopädie
Sprecherziehung (altgriech.: logos = sprechen)
Lumbalpunktion
Entnahme von Nervenwasser in Höhe der unteren Lendenwirbelsäule zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken.
M
Meatus
Der innere Gehörgang (Meatus acusticus internus) verläuft im Felsenbein und ist Teil des Innenohres. Er dient der Passage des Nervus facialis (VII.Hiernnerv), Nervus vestibularis, Nervus cochlearis (beide Teile des VIII. Hirnnervs, den Nervus vestibuscochlearis) und von Blutgefäßen (Arteria Labyrinthi).
Meningeom
Ein meist benigner (gutartiger) Hirntumor. Entsteht durch die Entartung von Zellen der Arachnoidea mater (einer Hirnhautschicht). Langsames und verdrängendes Wachstum. Maligne Entartungen sind möglich.
Morbidität
(lat. morbidus "krank"). Eine statistische Größe zur Erfassung der Krankheitshäufigkeit, bezogen auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe. Wird bestimmt durch die Prävalenz (Rate der bereits Erkrankten) und die Inzidenz (Rate der Neuerkrankungen) innerhalb einer vorgegebenen Zeitperiode. Aus der Morbiditätsrate kann die Erkrankungswahrscheinlichkeit lediglich abgeschätzt werden.
Mortalität
Ein Begriff der Todesursachenstatistik. Sterblichkeit oder Sterberate ist ein Begriff aus der Demografie. Sie bezeichnet die Anzahl der Todesfälle, bezogen auf die Gesamtzahl der Individuen oder, bei der spezifischen Sterberate, bezogen auf die Anzahl der betreffenden Population, meist in einem bestimmten Zeitraum.
Myelin
Substanz aus Fett, Eiweiß und Wasser, die die Nervenfasern isolierend umgibt.
Myogelosen
Knotenartige oder wulstförmige Verhärtungen der Muskulatur.
N
Neurochirurgie
Mediznisches Fachgebiet. Umfasst die Erkennung und operative Behandlung von Erkrankungen, Fehlbildungen und (Folgen von) Verletzungen des zentralen und peripheren Nervensystems.
Neurologie
Die Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems.
Neuron
Nervenzelle bzw. Nervenzellkörper.
Nystagmus
Ruckartige, rhythmische und rasche Bewegung an beiden Augäpfeln.
P
Paraparese
Unvollständige Lähmung zweier symmetrischer Extremitäten.
Parese
Unvollständige Lähmung.
Perimetrie
Verfahren zur Bestimmung des Gesichtsfeldes und evtl. vorhandener Gesichtsfeldausfälle.
Peripheres Nervensystem PNS
Der Teil des Nervensystems, der außerhalb von Gehirn und Rückenmark, dem Zentralen Nervensystem (ZNS), gelagert ist.
Physiotherapie
Verfahren der Bewegungstherapie sowie der physikalischen Therapie. Verschiedene Behandlungsmethoden mit unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen.
Positronen-Emissions-Tomographie, PET
Variante der Emissionscomputertomographie. Bildgebenden Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von Organen erzeugt.
R
Regelleistungsvolumen, RLV
Leistungsmenge, die der Arzt garantiert zu festen Eurobeträgen mit der kassenärztlichen Vereinigung (KV) abrechnen kann.
Remission
Rückbildung, z.B. von neurologischen Symptomen.
Rezidiv
Wiederauftreten einer Krankheit, einer psychischen Störung oder deren Symptomen nach einer Behandlung, die zeitweilig erfolgreich war. Wird meist durch eine unvollständige Entfernung des Tumors verursacht.
Rigor
Steifigkeit der Muskulatur, verursacht durch erhöhte Muskelspannung.
Romberg-Versuch
Untersuchung zur Überprüfung der Standsicherheit. Der Patient steht mit geschlossenen Füßen, vorgestreckten Armen und geschlossenen Augen aufrecht im Raum.
S
Schirmer-Test
Nach Otto Schirmer. Zum Messen der Tränenproduktionsmenge wird ein Filterpapierstreifen (Lackmuspapier) im äußeren Lidwinkel in den Bindehautsack eingehängt.
Schwannsche Zellen
Myelinbildende Zellen im Nervensystem.
Shunt
Kurzschlussverbindung mit Flüssigkeitsübertritt zwischen normalerweise getrennten Gefäßen oder Hohlräumen. Kann natürlich vorkommen (z.B.im Rahmen von Fehlbildungen) oder im Rahmen einer medizinischen Maßnahme künstlich angelegt werden.
Spastik
Krampfartig erhöhte Muskelspannung.
Synapse
Umschaltstelle für die Erregungsübertragung von einer Nervenzelle auf eine andere oder auf das Erfolgsorgan, (z.B. Muskelzelle).
T
Tonus
Spannungszustand des Gewebes, insbesondere der Muskeln.
U
Uhrglasverband
Eine mit Pflaster eingefasste Plexiglaskappe. Wird bei fehlendem Lidschluss benutzt, um das Auge vor Austrocknung zu schützen.
Z
Zentrales Nervensystem, ZNS
Auch Zentralnervensystem, ZNS. Gehirn und Rückenmark bilden zusammen das Zentrale Nervensystem, die zentrale Schaltstelle des gesamten Nervensystems.
Zyste
(gr.: kystis=Blase). Ist ein durch ein Epithel (Häutchen) abgeschlossener Gewebehohlraum, der aus mehreren Kammern bestehen kann und einen flüssigen Inhalt besitzt. Die Zyste kann verschiedene Ursachen haben. Die enthaltene Flüssigkeit kann Gewebswasser (interstitielle Flüssigkeit), Blut oder Eiter sein.